Sollten Weinliebhaber auf Bio-Weine umschwenken, um bessere Qualität zu genießen?

Weinbau ist umweltbewusst

Vertreter des konventionellen Weinbaus widersprechen hier ganz klar, in Deutschland ist der Weinbau auch ohne explizites Bio-Siegel umweltbewusst. Pflanzenschutz und Düngung werden nur eingesetzt, wenn unbedingt erforderlich. Erfolgreiche Konzepte aus dem ökologischen Anbau finden bei vielen Winzern Anwendung.

Der Traubenwickler

Der bekannteste Schädling für den Weinbau ist der Traubenwickler. Auf mehr als der Hälfte der deutschen Weinanbauflächen wird er inzwischen mit Pheromonen bekämpft, mit den Duftstoffen der Weibchen. Ampullen mit diesem Duftstoffkonzentrat in den Weinbergen verwirren die Männchen, der Traubenwickler kann sich nicht mehr vermehren und die Schäden an den Reben gehen zurück.

Verwenden Bio-Winzer andere Rebsorten?

Es gibt keine wirklichen Unterschiede in Bezug auf die angebauten Rebsorten. Allerdings bevorzugen ökologisch arbeitende Weinbauern Rebsorten, die widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten sind. Beispiele hierfür sind der „Regent“, ein kräftiger Rotwein mit Kirsch- und Johannisbeer-Aroma, oder die Weißweinrebsorten „Solaris“ und „Johanniter“.

Strengere Kontrollen

Bio-Winzer unterliegen mit der EU-Biowein-Richtlinie ganz klar stärkeren Kontrollen. Wenn sie einem Öko-Anbauverband angehören, wird dann auch die Einhaltung der noch strengeren Verbands-Vorgaben überprüft. Aber auch durch das Weinsiegel werden, unabhängig von der Anbautechnik, Qualität und Geschmack der Weine gewissenhaft kontrolliert, Bio und konventionell.

Selbstverständlich gibt es auch Bio-Weine zu kaufen und zu genießen, bei den üblichen Verkaufsstellen oder direkt beim Winzer.