Es gibt wohl heutzutage kaum noch eine Industrie, die sich nicht mit den ökologischen Auswirkungen auseinandersetzen muss, welche bei der Entstehung oder der Nutzung ihrer Produkte entstehen. Im Moment betrifft diese Entwicklung die Automobilbranche besonders stark. So hat man während den vergangenen Jahre noch gedacht, es würde reichen, ein paar Elektrofahrzeuge für das Image im Portfolio zu haben. Genau darauf war die Modellpolitik der letzten Jahre ausgerichtet, wenn das Thema Elektromobilität kurz aufflammte zeigte man stolz die entsprechenden Modelle, um anschließend wieder zurück zum Verbrennungsmotor zu kehren, ihn zu huldigen und zu verkaufen.
Wie einst bei Nokia
Das funktioniert heute so nicht mehr, dies haben auch die Automobilkonzerne feststellen müssen. Glaubhafte und ganzheitliche Konzepte sind von nun an gefragt, die allesamt in eine emissionsfreie Zukunft führen sollen. Dieser Schritt tut vielen gerade sehr weh, weil er enorme finanzielle Mittel verschlingen wird, doch führt kaum ein Weg daran vorbei. Tech-Firmen aus dem Silicon Valley warten nur darauf, den bisherigen Platzhirschen in der Automobilbranche das Leben schwerzumachen, nicht nur das, so manch ein Beobachter geht von großen Umbrüchen in der weltweiten Hierarchie aus. Sie sehen ähnliche Entwicklungen anstehen wie seiner Zeit in der Mobiltelefonbranche, als Nokia noch das Maß aller Dinge war und dann anschließend von Apple überrollt wurde.
Welche Branchen sind von den ökologischen Umbrüchen noch betroffen?
Die Frage sollte besser umgedreht werden: Welche Branche ist nicht betroffen? In einer Industrie herrscht noch eine gewisse Ruhe vor dem Sturm, in der Modeindustrie. Selbst das schwere Unglück in einer Textilfabrik in Bangladesch, das tausende Menschenleben forderte, konnte erstmal wenig an den Prozessen im Produktionsablauf ändern. Die Verbraucher bevorzugen es nach wie vor, günstig bis billig einzukaufen, dies geht zu Lasten einer nachhaltigen Produktion. Das ist den meisten klar und doch reagieren sie darauf noch relativ gleichgültig. Wobei aktuelle Umfragen den Schluss zu lassen, dass es den meisten Menschen eben doch nicht egal ist wie und wo ihre Ware hergestellt wird, doch ihr Handeln folgt noch nicht ihrer eigentlichen Meinung und Haltung.
Der Wandel kann auf einmal sehr schnell eintreten
Die Industrie beobachtet dies mit Argusaugen, denn sobald das Handeln der Haltung folgt, ist es schlagartig vorbei mit billig produzierten Waren die mit hohen Margen verkauft werden können. Wer möchte, kann natürlich schon heute seiner Haltung auch Taten folgen lassen, es gibt eine Vielzahl von ökologisch korrekt hergestellter Waren, bei diesem Händler für Schuhe wird man auch fündig werden, doch die große Masse wird immer noch unter kritischen Bedingungen hergestellt. Es haben sich noch zu wenige Alternativen entwickelt, die kleinen Manufakturen die nicht nur menschenwürdig, sondern auch mit hoher Qualität Kleidung produzieren, können den gesamten Bedarf unserer Zivilisation natürlich noch nicht einmal ansatzweise decken. Es bricht definitiv eine sehr spannende Zeit für die Modeindustrie an, sie wird ihre Prozesse von Grund auf neu ausrichten und gestalten müssen, daran führt kaum ein Weg vorbei. Ihre bisherigen Bemühungen sind noch etwas zaghaft und nicht wirklich glaubwürdig, es sei ihnen aber zu wünschen, dass sie zumindest über Konzepte verfügen wie sie einen Wechsel vollführen wollen, ohne dabei in finanzielle Schieflage zu geraten.